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Der perfekte Caipirinha…

Meistens wird Brasilien mit Wörtern wie Samba, Fussball, Strand und Caipirinha gleichgesetzt – und all diese Sachen gibt es hier wirklich im Überfluss… Da ich nicht der beste Tänzer bin, meine Fussball-karriere schon rum ist und der Strand von Sao Paulo eine knappe Stunde weg ist, habe ich mich die ersten Wochen auf das Lieblingsgetränk der Brasilianer, Caipirinha, fokussiert (neben dem eisgekühlten Bier übrigens, das es an jeder Ecke gibt – am liebsten serviert bei -4,5 Grad).

Das erste was ich über Caipirinhas lernen musste ist, dass es nicht DEN Caipirinha gibt. Nein, es gibt Unmengen von Varianten – bei Bestellungen in Bars oder Restaurants muss man sich daher immer für drei Sachen entscheiden.

  • Alkohol? Cachaca, Wodka oder Sake

  • Marke? Es gibt immer verschiedene Cachacas, Wodkas oder Sakes zur Auswahl

  • Frucht? Limette, rote Beeren, Maracuja, Kiwi, Caju, Erdbeeren, Mango…

Der Klassiker bleibt aber auch in Brasilien der Caipirinha mit Zuckerrohrschnaps, Limette und weißem Zucker. Nur 1% der jährlichen Cachaca Produktion wird exportiert (davon wiederrum das Meiste nach Deutschland, nämlich 18%), der Rest wird in Brasilien verbraucht – und das schon bei Preisen von 1,50 € für eine 1-Liter Flasche (z.B. „51“). Und da die Brasilianer ihren Alkohol so lieben gibt es am 13.09. auch einen Cachaca Tag – irgendwie muss ja jeder auf seine 11,5 Liter pro Jahr kommen (Durchschnitt 2013). Mehr Infos über die brasilianische Cachaca Industrie unter http://thebrazilbusiness.com/article/cachaca-industry-in-brazil

Ich habe mich zu Hause erstmal auf den Standard-Caipi (Cachaca & Limette) fokussiert und habe unterschiedlichste Limettensorten, Cachacas, Zucker (kein brauner Zucker, da der wohl den Geschmack des Alkohols zu Nichte macht), Zutatenreihenfolgen, crushed Eis vs. Eiswürfel etc. ausprobiert – es gab zu bittere, zu starke, zu süße… alles dabei, aber ich denke, dass ich nach knapp 3 Monaten einen optimal ausgewogenen Caipi gefunden habe. Zumindest schmeckt er uns aktuell hier sehr gut! Alkohol ist ja doch immer von Ort, Jahreszeit und Atmosphäre abhängig. Genauso wie Saurer Apfel Berentzen mit 16 Jahren genau eine Party lang gut ist und dann ein Leben nicht mehr (wie kann diese Firma überhaupt überleben, es gibt ihn wirklich immer noch – habe grade nachgeschaut).

Also hier das ultimative Rezept zum Selbermachen:

1) Eine Tahiti-Limette auf einer Unterlage rollen, die Schale etwas einschneiden und achteln. Die größeren weißen Fäden abschneiden, die sind für den bitteren Geschmack verantwortlich – den Rest in ein Glas geben

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2) 5 cl Zuckerwasser in das Glas geben (das Zuckerwasser vorher mit 1 Liter Wasser und 1 Kilogramm Zucker selber herstellen. A) Wasser kochen lassen B) Zucker reinschütten C) Mit Eiswürfel abschrecken)

3) Mit einem Stampfer (6-8 Stöße) den Saft der Limette rauspressen

4) 6 – 8 ganze Eiswürfel hinzufügen und rühren

5) 5 cl Cachaca hinzugeben (je nach Vorliebe „weich“ oder „hart“; unterschiedlicher Cachaca) und alles nochmal umrühren

6) 1 – 2 Minuten stehen lassen, Strohhalm rein und servieren! Saude!


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