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Von den grünen Bergen kommen wir…

Schon bevor wir zu unserem Wochenendausflug nach Monte Verde aufbrachen, fand meine Mutter eine vielversprechende Beschreibung im Internet „If you miss the European-like weather while in Brazil, come to Monte Verde!“. Da wir in 2 Wochen für zehn Tage ins herbstliche Deutschland reisen wollen, kann eine solche Vorbereitung durchaus nützlich sein.

Und siehe da: schon die Hinfahrt (nach 7 Stunden Stau für 210 Kilometer bzw. 5 für mich, da Chris schon 2 Std hinter sich hatte als er mich am Flughafen abgeholt hat – ich kam von einer Geschäftsreise und der Flughafen lag auf dem Weg in Richtung Norden und Berge) war auf den letzten Kilometern gewunden und stetig ansteigend. Die Gemeinde Monte Verde liegt auf ca. 1500 Metern und Wanderwege führen bis auf 2000 Meter hohe Gipfel von denen aus man eine tolle Aussicht auf Wiesen und Wälder hat. Teile der Wälder sind Reste des ursprünglichen atlantischen Regenwaldes die sich mit ebenfalls ursprünglichen Pinienwäldern und von der Papier- und Zelluloseindustrie angepflanzten Eukalyptusbäumen mischen.

Die Paulistanos besuchen vor allem in den Wintermonaten Monte Verde oder seine teurere, etwas snobistische Schwester Campos do Jordao. Obwohl Monte Verde bodenständiger geblieben ist als Campos do Jordao, fiel uns sofort auf dass es außerhalb des Ballungszentrums Sao Paulo kaum Favelas oder sozial schwächere Wohngegenden gibt. Die Mittelklasse/ obere Mittelklasse Häuser mischen sich mit den bescheideneren Unterkünften der lokalen „Gauchos“.

Wir hatten bereits vermutet, dass wir auf den „Trilhas“, den lokalen Wanderwegen relativ alleine sein würden und die brasilianischen Touristen wanderten tatsächlich um einiges intensiver im Stadtkern zwischen Läden mit lokalen Spezialitäten und Restaurants hin und her als auf den Wegen hoch zu den 5 zu besteigenden Gipfeln. So konnten wir tagsüber die Natur fast für uns alleine genießen, um dann nicht allzu spät auch erst die Annehmlichkeiten unseres Chalets zu genießen (Sauna, Whirlpool mit Aussicht, Kamin) und uns dann unters Volk zu mischen.

Monte Verde bietet die volle Palette der guten, recht deftigen Küche von Minas Gerais (Pao de Queijo, Queijo Mineiro & Goiabada, Cachaca, …) zusammen mit einigen lokalen Spezialitäten wie Apfelstrudel, Forelle, Fondue oder sogar Weißwurst, Cervela, Sauerkraut und ein ordentliches deutsches Bier bei „Fritz“. Von unserem italienischstämmigen Chalet-Vermieter sofort als Europäische Connaisseurs erkannt haben wir alle heimischen und zugegebener Maßen recht Europäisch anmutenden Spezialitäten ausprobiert und für ausgezeichnet befunden. Dass wir auch zuhause nicht allzu oft Forelle oder Fondue essen war dann auch nicht so wichtig, der Gastgeber war’s zufrieden und wir auch!


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