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In the middle of nowhere – Amazing Galapagos

Eigentlich wollte ich nur das Festland von Ecuador kennenlernen, aber je mehr ich über das kleine, faszinierende Land las, desto mehr machte es Sinn auch einen Abstecher nach Galapagos einzuplanen. Galapagos – das sind 8 Inseln, die ca. 1.000 Kilometer vom Festland entfernt durch tektonische Plattenverschiebungen entstanden sind. Bekannt geworden sind sie in erster Linie durch Darwin, der 5 Wochen auf den Inseln verbrachte und u.a. seine Evolutionstheorie auf diesen Erkenntnissen basierte. Wie oft hatte ich schon Dokus über die dinosaurierähnlichen Echsen gesehen und die Vulkane die immer wieder ausbrechen – auch im Bio-LK war ab und zu von den Galapagos die Rede. Also nichts wie hin- wer weiß wie lange es dieses “abgeschottete” Paradies noch geben wird.

Grundsätzlich gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten die Inseln zu bereisen, man kann eine sehr teure Kreuzfahrt buchen und fährt dann einige der Inseln an oder man übernachtet auf dem Festland und macht dann “Island Hopping”, die etwas günstigere Variante. Großartig war, dass mich ein alter Schulfreund, Dominik, begleitete: er tourt aktuell mit seinem Motorrad durch ganz Südamerika und war vor knapp zwei Wochen (als ich bei ihm nachfragte ob er denn Lust hätte die Galapagos kennenzulernen) in Peru. Er war gleich Feuer und Flamme und legte knapp 2.500 KM nach Guayaquil zurück, wo wir uns schlussendlich trafen. Guayaquil ist die größte Stadt Ecuadors mit knapp 3 Millionen Einwohnern und mit einem Flughafen, der direkte Verbindungsflüge zu den Galapagos-Inseln bietet. Nach einem großartigen Wiedersehen mit Dominik, mit ein bisschen Sightseeing, ecuadorianischem Ceviche und Bier in Guayaquil, ging es am nächsten Morgen in Richtung Galapagos.

Da die Inseln im Jahr 2007 auf die rote Liste des UNESO Weltkulturerbes kamen und den Status aufgrund von ungezügeltem Tourismus, Zuwanderung sowie Einführung von Pflanzen und Tieren fast verloren hätten, implementierte die ecuadorianische Regierung unterschiedlichste Maßnahmen, um die Touristenströme besser zu kontrollieren. So wird u.a. das Gepäck genauer gescreent, die Einreisebestimmungen sind theoretisch recht strikt (man braucht schon gebuchte Unterkünfte), man sollte seine Wanderschuhe putzen etc. – in der Realität werden diese Maßnahmen jedoch leider nur sehr sporadisch umgesetzt. Dies hat u.a. zur Folge, dass endemische Tier- oder Pflanzenarten immer mehr vorm Aussterben bedroht sind, da durch “importierte” Samen oder Tiere die einheimischen Arten verdrängt werden. Jedes Jahr besuchen ca. 250.000 Touristen die Inseln, als Einwohner sind aktuell nur 25.000 registriert. Trotz allem sind die Inseln faszinierend und man würde diese Gefahren selber gar nicht bemerken, aber glücklicherweise gibt es sehr gut ausgebildete Guides, die uns immer wieder die Einzigartigkeit, jedoch auch die Bedrohungen, klar machten.

Wir konnten während knapp 5 Tagen zwei Inseln - Isabela und Santa Cruz - mit ganz unterschiedlichen Vegetationszonen und Tierwelten kennenlernen. Neben einer größeren Radtour zu Riesenschildkröten und Lavatunneln, Schnorchelausflügen mit Schildkröten und Mantas, Inselwanderungen und Vulkanbesteigungen waren die exotischen Meeresechsen an den Stränden ein Highlight. Man fühlt sich beim Anblick dieser Arten in eine andere Zeit zurückversetzt; absolut surreal! Aber auch die Blaufußtölpel, Robben, Pelikane, roten Klippenkrabben oder Lavaechsen sind einzigartig. Nur die vorm Aussterben bedrohten Galapagos-Pinguine (ca. 1.400 existieren noch) konnten wir leider nicht begrüßen.

Kulinarisches Highlight zum Abendessen ist der Hummer, der gegrillt und mit einer Pesto ähnlichen Sauce serviert wird – besser kann man die Tage auf den Inseln nicht Revue passieren lassen.

Alles in Allem sind die Inseln (zumindest der kleinen Ausschnitt den wir kennenlernen konnten) faszinierend und trotz hoher Kosten auf jeden Fall eine Reise wert. Die vielen exotische Tiere auf wenigen Quadratmetern, die Entstehungsgeschichte sowie die ständige Entwicklung der Inseln (u.a. durch kleine Erdbeben oder Vulkanausbrüchen) und die beeindruckende Unterwasserwelt sind wirklich einmalig. Hoffentlich können wir noch viele Jahrhunderte an diesem Wunder teilhaben!


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